Latein

Latein ist aktuell – vielleicht nur nicht auf den ersten Blick!

Latein wird eine ‚tote Sprache‘ genannt, weil es seit dem Ende des römischen Reiches vor über 1000 Jahren nicht mehr aktiv gesprochen wird. Nach dem Ende der natürlichen Sprache verfestigte sich das Lateinische jedoch als Sprache der Dichter und Denker, es wurde zur Bildungssprache. Weil Juristen, Philosophen, Theologen und Naturwissenschaftler es weiter nutzten, blieb die Sprache der Römer bis in die Gegenwart hinein die Basissprache Europas. Latein ist also nicht nur das älteste Schulfach Deutschlands und Europas, sondern leistet in dieser Tradition auch heute noch einen wichtigen Beitrag zu existentiellen Bildungsinhalten.

Latein am GaM

  • Latein als zweite Fremdsprache ab Klasse 6; schließt am Ende der EF mit dem Latinum ab (bei mindestens ausreichender Leistung)
  • Latein im Differenzierungsbereich ab Klasse 8; schließt am Ende der Q2 mit dem Latinum ab (bei mindestens ausreichender Leistung)
  • Lehrbuch Cursus N (Texte/Übungen und Begleitgrammatik)
  • Arbeit mit dem Buch bis zur 9. Klasse, dann Lektüre von Originaltexten (Schwerpunkte: s. Schulinternes Curriculum) + Wörterbuch (Stowasser)
  • Exkursionen und Fahrten: Ende der 7. Klasse: Xanten (eintägig)

Warum Latein? – 8 gute Gründe auf einen Blick

  1. Latein ist nicht schwerer als andere Fremdsprachen

Grundsätzlich ist zu sagen, dass mit der zweiten Fremdsprache eine große Herausforderung auf alle Schüler/innen zukommt. Aber ist Latein schwerer als Französisch? Nein! Für den einen Schüler ist ja auch etwa das Fach Mathematik leicht, andere quälen sich bis zum Abitur. Dass sich auch der moderne Lateinunterricht vom Sprachunterricht in Französisch unterscheidet und verschiedene Kompetenzen gefördert und gefordert werden, liegt auf der Hand. Wichtig ist es daher, dass jede/r Schüler/in nach seinen/ihren Interessen die individuell richtige Entscheidung trifft.

1. Latein macht Spaß, ist kreativ und vielfältig

Das Vorurteil, dass Latein langweilig und trocken ist, hält sich hartnäckig, obwohl es das schon seit langer Zeit nicht mehr ist. Unser Lateinbuch (s.oben) ist ein modernes Schulbuch, das gezielt für die heutige Schülergeneration entworfen wurde und die vorgesehenen Inhalte altersgerecht anbietet, es ist bilder- und farbenreich, enthält spannende Texte, abwechslungsreiche Übungen, Spiele und Rätsel. Es gibt zahlreiche vom Verlag angebotene Zusatzmaterialien, die das individuelle Lernen, den Bedürfnissen des Schülers entsprechend, unterstützen. Und auch der tägliche Unterricht zeichnet sich durch Abwechslungsreichtum und Kreativität aus. Innovative Methoden und Arbeitsweisen sowie Moderne Medien, wie Computerprogramme, das Internet oder Film- und Hörbeiträge, haben im Lateinunterricht heute einen festen Platz.

2. Wurzeln der Gegenwart

Im Zentrum des modernen Lateinunterrichts stehen Inhalte der römischen (und griechischen) Kultur, wie das Alltags- und Privatleben der Römer, ihre Religion, Mythologie und Geschichte, ihre Rechtsvorstellungen und Philosophie. Durch dieses Grundlagenwissen werden wir auch zu unseren eigenen Wurzeln und denen Europas geführt.

3. Zentrale Fragen des Lebens

Im Fach Latein werden ab der 9. Klasse lateinische Originaltexte aus den unterschiedlichsten Bereichen – wie zum Beispiel Rhetorik, Philosophie oder Liebesdichtung – gelesen und gedeutet. Die Betrachtung der zentralen Fragen, die die ausgewählten Texte aufwerfen, bleibt dabei nicht in der Vergangenheit haften, sondern wird natürlich auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für die eigene Gegenwart und Zukunft untersucht.

4. Training fürs Deutsche

„Grammatik habe ich erst im Lateinunterricht gelernt.“ Diesen Satz hört man in den Fluren der Schule häufig, denn im Lateinunterricht ist die Unterrichtssprache Deutsch: Die Schüler/innen sprechen und reflektieren über sprachliche Strukturen, benennen grammatische Phänomene, können die Bedeutung auch schwierige Fremdwörter häufig ableiten und trainieren beim Übersetzen ihr eigenes Ausdrucksvermögen.

5. Basis für moderne Fremdsprachen

Latein erleichtert den Zugang zu den modernen Fremdsprachen. Neun europäische Sprachen sind aus dem Lateinischen entstanden, darunter Französisch, Italienisch und Spanisch. Die enge Verwandtschaft – die sich sowohl in der Grammatik als auch im Wortschatz zeigt - erleichtert es dem Lateiner, diese Sprachen zu lernen. Auch für Englisch, das kein unmittelbarer Abkömmling ist, ist Latein von Nutzen: Der Wortschatz lässt sich fast zur Hälfte aus dem Lateinischen ableiten.

6. Gehirnjogging

Latein gilt schon lange als ein Fach, das das Denken selbst schult. Es fördert durch seine speziellen Anforderungen zum Beispiel analytisches Denken, Genauigkeit und Konzentrationsfähigkeit.

7. Studienvoraussetzung

Nach wie vor ist das Latinum an der Universität Voraussetzung für viele Studiengänge. Aber auch in Studiengängen, die kein Latinum verlangen, ist Latein als Wissenschafts- und Bildungssprache von großem Nutzen. Wer Latein kann, kann sich schnell in Fachsprachen aller Studienrichtungen einarbeiten. Außerdem helfen die erworbenen sprachlichen Fähigkeiten beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten, sei es nun auf Deutsch oder einer modernen Fremdsprache. Wer weiß, wie Sprache funktioniert, kann sie für sich nutzen.